SUJET 2014


landsknecht
DER LANDSKNECHT
Als Landsknecht bezeichnet man den zu Fuß kämpfenden, zumeist deutschen Söldner des späten 15. und des 16. Jahrhunderts, dessen primäre Waffe nach dem Schweizer Vorbild der Reisläufer die Pike war. Obwohl Landsknechte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ursprünglich als kaiserlich-habsburgische Söldner angeworben wurden, kämpften sie unter den verschiedensten europäischen Fürsten. Sie galten aufgrund ihrer fortschrittlichen und disziplinierten Kampfweise als besonders schlagkräftig, hatten aber immer auch den Ruf von Plünderern und Marodeuren, die nach ausgebliebenen Soldzahlungen oder bei „Arbeitslosigkeit“ ganze Landstriche verheeren konnten. Das Wesen der Landsknechte entwickelte sich vor allem während der Regierungszeit Kaiser Maximilians I. Die Bezeichnung Landsknecht ist erstmals in den eidgenössischen Abschieden des Jahres 1486 beurkundet. Sie wird als bewusste Abgrenzung zu den aus dem Gebirge – und nicht vom flachen Land – stammenden Schweizer Pikenieren vermutet. Als Lantknecht hatte man im 15. Jahrhundert auch einen Büttel (Gerichtsboten) bezeichnet, der militärische Tätigkeiten übernahm. Bereits um 1500 setzte sich die irreführende Bezeichnung Lanzknecht durch, welche auf die eigentlich als Langspieße einzustufenden Piken der Söldner anspielte. Knecht weist wahrscheinlich auf die Verpflichtung des Söldners gegenüber Reich und Kaiser hin. Der umgangssprachliche Begriff Landser für den deutschen Heeressoldaten des Ersten und Zweiten Weltkrieges leitet sich vielleicht von Landsknecht ab. Im heutigen Sprachgebrauch wird Landsknecht gelegentlich als Synonym für Söldner verwendet.

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